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Ernährung
Eine gesunde Ernährung für Mongolische Rennmäuse sollte aus folgenden Punkten bestehen:
- Saaten und Getreide (Hirse, Hafer, Gerste, Buchweizen, Negersaat, Grassamen etc.),
- Gemüse, Kräuter und Wurzeln,
- Heu und Stroh,
- Mineralien evtl. Salze,
- tierische Proteine und wenig Obst
Mongolische Rennmäuse stammen aus den Steppen und Wüstenrandgebieten der Mongolei und Nordchinas, ihr tägliche Nahrung besteht überwiegend aus Gräsern, Saaten und Wurzeln.
Ihre Heimat beherbergt Salzseen, Salzsümpfe und Salzsteppen, Mineralien und Salze sollten den kleinen Nagern daher auch in Gefangenschaft angeboten werden. Nagt eine Rennmaus jedoch aus Langeweile an den Steinen, ist es ratsam sie aus dem Gehege zu entfernen, um mögliche Organschäden zu vermeiden.
Zur Haltung von Mongolischen Rennmäusen gehört auch die Fütterung von Insekten wie Mehlwürmern, Heuschrecken, Grillen etc. Das Fehlen tierischer Proteine kann u.U. zu einem Mangel des Vitamin B12 führen. Vitamin B12 ist ein essentielles Vitamin, d.h. der Körper kann es nicht selbst bilden, es muss von außen zugeführt werden.
Täglich etwas Gemüse lieben die kleinen Feinschmecker, Obst sollte aber nur einmal die Woche gereicht werden - ihre Physiologie ist aufgrund ihrer Herkunft, nicht so gut darauf angepasst Fruchtzucker zu verwerten.
Übers Jahr gerechnet ist es günstiger, sich einzelne Saaten zu kaufen und sie dann selbst zusammen zu mischen.
Viele Zutaten für eine eigene Mischung kann man in Onlineshops günstig bestellen oder in gut sortierten Zoohandlungen finden.
Beispielmischung:
- 500g Wellensittichfutter (ungewachst, nicht mit Vitaminen versetzt)

- 100g Negersaat
- 200g Gerste
- 100g Paddyreis
- 100g Dari
- 100g Hafer
- 50g Johannisbrot
- 100g Hanfsamen
- 100g Buchweizen
- 10g getrocknetes Spitzwegerich
- 5g getrocknete Pfefferminze
- 5g getrocknete Luzerne
- 20g Rosen und Hagebuttenmix
- 200g Grassamen
- 100g Gemüseflocken (Karotten, Erbsen)
Zusammen: 1690g
Wem es jedoch zu viel Aufwand ist, kann natürlich auch verschiedene Fertigmischungen kombinieren.
Idealerweise sollten zu den Fertigmischungen jedoch noch mindestens 30% Hirse, oder anderes Sittichfutter, sowie diverse Saaten- und Getreidesorten, hinzugefügt werden.
Fettige Zutaten wie Sonnenblumenkerne sollten aus dem täglichen Futter besser aussortiert, und nur selten als Leckerli gereicht werden. Sie eignen sich u.a. auch zum Zähmen der kleinen Nager.
Mongolische Rennmäuse lieben eine abwechslungsreiche Ernährung. Klar, wer möchte schon jeden Tag nur Reis oder Kartoffeln essen!
Eine Möglichkeit ist z.B. an einem Tag Gurke und am nächsten Tag Löwenzahn anzubieten, oder abwechselnd unterschiedliche Futtermischungen in das Rennmausgehege zu streuen.
Die Rennmäuse werden es einem Danken!
Das Futter kann in der ersten Zeit in einem Napf gereicht werden, um zu kontrollieren wie viel die neuen Mitbewohner fressen. Später geht es auch ohne, so können sie aktiv sein und sich ihr Fressen selbst erarbeiten.
 In der Regel gilt, 1 -2 Teelöffel Futter, pro Maus und Tag
+ tierische Eiweiße, etwas Gemüse und wenig Obst
Bitte niemals Futter verwenden, dass Zucker enthält. Rennmäuse sind anfällig für Karies, meist machen sich Zahnprobleme mit 1-2 Jahren bemerkbar, außerdem macht Zucker dick und kann unter Umständen zu Diabetes führen. Auch buntgefärbte Zutaten und laktosehaltige Snacks besser meiden.
Es ist ratsam, kein Futter aus offenen Futterboxen zu kaufen. Lebensmittelmotten und andere Parasiten haben es sehr leicht, sich dort einzunisten - auch jeder Besucher kann einfach hineinlangen.
Futter, welches in Zoohandlungen in direkter Nähe zu Vögeln gelagert wird, besser liegen lassen. Leider schleppten sich so schon einige Halter die Rote Vogelmilbe ein.
Wer ganz sicher gehen möchte, kann sein Futter für 48h einfrieren, damit mögliches Ungeziefer abgetötet wird.
Um auch später einen lästigen Befall zu umgehen, ist es empfehlenswert Tiernahrung in Boxen und Dosen zu lagern.
Wasser sollte Mongolischen Rennmäusen immer zur Verfügung stehen, auch wenn sich das Gerücht hartnäckig hält, dass sie bei genügend Frischfuttergabe keines bräuchten.
Für die Herkunft des Gerüchtes gibt es mehrere Ursprünge:
Einerseits schlossen einige Halter aufgrund des heute veralteten Namens "Wüstenrennmaus" darauf, dass die Mongolische Rennmaus aus der Wüste käme, und sie daher kein Wasser benötige. Andererseits wurde in einigen Ratgebern geschrieben, dass die reine Frischfuttergabe genüge.
Tatsächlich machen sich Mongolische Rennmäuse in der freien Natur, zu niederschlagsarmen Zeiten, in den frühen Morgenstunden auf, um Tau aufzulecken. Wasser steht ihnen also auch in ihrer Heimat zur Verfügung.
Die hier erhältlichen Rennmäuse sind schon seit vielen Generationen domestiziert. Sie bekamen in Gefangenschaft immer Wasser, ihre Physiologie ist darauf angepasst. Daher: In jedes Rennerheim gehört ein Wassernapf oder eine Wasserflasche!
Der tägliche Wasserbedarf einer Mongolische Rennmaus liegt bei etwa 4-10ml.
Die folgenden Tabellen enthalten keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
zu empfehlen:
Ei - hart gekocht, nur kleine Stücke |
Gammarus, getrocknet |
Garnelen |
Grashüpfer / Heuschrecken, sind lebendig, getrocknet, oder gekocht erhältlich. Grashüpfer sollten nicht aus der freien Natur entnommen werden. Die meisten stehen unter Naturschutz und sind vom Aussterben bedroht, außerdem evtl. mit Pestizid belastet. |
Heimchen |
Mehlwürmer - 2-3 pro Woche pro Tier (lebendig, getrocknet oder gekocht). Rennmäuse dürfen auch verpuppte Mehlwürmer, und voll entwickelte Mehlkäfer fressen. |
Nudeln, gekocht oder getrocknet |
Schaben |
Sojabrocken |
Wachsmottenlarven |
Zophobas |
ganz wenig / selten:
ganz weglassen:
Milch, Erwachsene Rennmäuse haben eine Laktoseintoleranz |
zu empfehlen:
Basilikum |
Brennesselkraut |
Brombeerblätter |
Chicoree |
Dill |
Gänseblümchen |
Golliwoog |
Gras |
Eisbergsalat |
Endivien |
Erbsen - auch Erbsenflocken |
Feldsalat (siehe Rapunzel) |
Fenchel - Fenchelknolle und Blätter sind genießbar |
Haselnussblätter |
Johannisbeerblätter |
Kamille |
Kartoffel - niemals roh! |
Kürbis - Keine Zierkürbisse! |
Maiskolben, Mais und Maisflocken |
Kräuter |
Löwenzahnwurzel |
Luzerne |
Melisse |
Möhren - auch Karottenflocken |
Paprika - Strunk entfernen |
Rapunzel (siehe Feldsalat) |
Reis |
Ringelblumenblüten |
Salbei |
Sauerampfer |
Sellerie (Knollen und Stangen) |
Spitzwegerich |
Steckrübe |
Tomate - nur reife, rote Tomaten, Kerne und weiches nicht verfüttern. |
Vogelmiere |
Zucchini |
ganz wenig / selten:
Blattspinat - hat einen hohen Oxalsäureanteil |
Blumenkohl, wirkt blähend |
Brokkoli, reizt den Magen-Darm-Trakt, wirkt blähend |
Chinakohl, wirkt blähend |
Grünkohl, wirkt blähend |
Gurke, wirkt entwässernd |
Kohlrabi, wirkt blähend |
Mangold - hat einen hohen Oxalsäureanteil |
Petersilie - kann Wehen auslösen |
Pfefferminzblätter |
Romanesko |
Rote Beete |
ganz weglassen:
Avocado - Frucht und Blätter sind giftig. Können zur Schädigung des Herzmuskels führen. |
Bohnen |
Eibe |
Grüne und rohe Kartoffeln |
Kopfsalat, hat häufig eine sehr hohe Nitratbelastung. |
Rosenkohl |
Rotkohl |
Spinat |
Weißkohl |
Wirsing |
Nicht alle Kohlsorten sind giftig für Rennmäuse, trotzdem sollte Kohl allgemein mit Vorsicht genossen werden. Wenn es verfüttert wird, dann nur in kleinen Mengen, da es den Magen-Darm-Trakt stark reizt.
Bei Nüssen kann es schnell zu Pilz- und Parasitenbefall kommen, daher nie aus offenen Boxen abfüllen, und trocken lagern.
ganz wenig / selten:
Sonnenblumenkerne (am besten ungeschält), ein paar am Tag |
Erdnüsse |
Haselnüsse |
gepoppte /gepuffte Körner |
Pinienkerne |
Kokosnuss |
Kürbiskerne |
Mandeln - aber keine Bittermandeln! |
Paranuss - nur kleine Stücke, keine Ganze |
Pecannuss |
Walnüsse |
ganz weglassen:
Eicheln, stark giftig, enthalten Tannine, führen zur Beeinträchtigung der Aufnahme von Nährstoffen im Darm, und u.U. zur Nieren- und Leberschädigungen. |
zu empfehlen:
Amarant
(lat. Amaranthus caudatus), Samen des Amarant, Pflanze aus der Familie der Fuchsschwanzgewächse, glutenfrei.
Inhaltsstoffe Eiweiß, ungesättigte Fettsäuren, Calcium, Magnesium und Eisen.
Herkunft: Asien, Zentral- und Südamerika. |
Brenesselsamen
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Buchweizen
(lat. Fagopyrum esculentum) aus der Familie der Knöterichgewächse, glutenfrei
Inhaltsstoffe: 72 % Kohlenhydrate, 10 % Protein, Mineralstoffe und Fasern sowie 13 % Wasser, ca. 2% Fett.
Herkunft: Asien, Russland, Nordamerika, Mittel- und Westeuropa. |
Dari-weiß
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Dinkel
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Distelsamen
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Gerste
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Fenchelsamen
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Grassamen - ungedüngt!! z.B.: Kammgras und Weidelgras
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Hafer
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Hanfsaat
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Hirse
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Kanariensaat
Beispiel besteht aus: Senegal Hirse 36%, Gelbe Hirse 31%, Kanariensaat 12%, Japan-Hirse 9%, Rote Mohair 7%, Silberhirse 4%, Negersaat 1% |
Kardisaat
auch Saflor, Samen der Färberdistel (eng.: Safflower, lat. Flores Carthami),
ölhaltiger Samen, Inhaltsstoffe: Linolsäure 70 - 80%, außerdem Ölsäure, Palmitinsäure. Hoher Gehalt an Vitamin E.
Herkunft: Ägypten, Vorderasien, Mitteleuropa |
Kleesamen
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Kolbenhirse (rote und gelbe)
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Löwenzahnsamen
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Mais
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Milo-Korn
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NegNegersaat
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Paddyreis
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Perillad
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Reis
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Roggen
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Rote Mohair
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Rübsen
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Sesam
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Silberhirse
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Spinatsamen
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Weizen
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Wellensittichfutter
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ganz wenig /selten:
Leinsamen, quellen sehr stark und können zur Verstopfung führen. Enthält Amygdalin, im Zusammenspiel mit Wasser spaltet es sich zu Blausäure auf. |
Tipp: Einfach mal lose Hirse Keimen lassen und den Rennmäusen in ihr Aquarium stellen, es ist eine schöne Nahrungsergänzung und sorgt für zusätzliche Vitamine
Wie wird's gemacht?:
Lose Hirse mit Wasser durchnässen bzw. ein paar Minuten einweichen lassen, dann auf einen Teller legen und z.B.: mit einem Küchentuch abdecken und dafür sorgen, dass die Keime immer gut feucht sind. Wenn die ersten Sprossen zu erkennen sind, sollten die Keime innerhalb von 24-48h verfüttert werden.
Steine aus dem Obst entfernen, da sie Amygdalin enthalten, das im Zusammenspiel mit Wasser zu Blausäure wird. In höheren Dosen ist es sehr schädlich, Anzeichen können: Durchfall, Fieber, Atemnot, Krämpfe etc. sein.
zu empfehlen:
Apfel (entkernt) |
Birne (entkernt) |
Erdbeere |
Himbeere |
Honigmelone |
Kirschen (entsteint) |
Mango (entsteint) |
Melone (entkernt und ohne Schale) |
Papaya |
Rote Johannisbeeren |
Wassermelone (entkernt) |
ganz wenig / selten:
Aprikose (entsteint) |
Banane |
Nektarine (entsteint) |
Pflaumen (entsteint) |
Pfirsich (entsteint) |
Rosinen (nur ungeschwefelt) |
Weintrauben (entkernt) |
ganz weglassen:
Zitrusfrüchte |
Dörrfrüchte |
ganz wenig / selten:
Corn Flakes - ungezuckert |
Haferflocken |
Johannisbrot |
Knäckebrot |
ganz weglassen:
Alkoholhaltige Speisen oder Getränke, können zu Koma und Tod führen |
Kaffee ( auch Bohnen) führen zu Herzrhythmusstörungen |
Schokolade / Kakao - enthält Theobromin, für Menschen ungefährlich, Rennmäusen fehlt jedoch das Theobromin abbauende Enzym. Folgen können: Krämpfe, Durchfall und Tod durch Herzstillstand sein. |
Wenn Rennmäuse Auslauf bekommen, sollten giftige Zimmerpflanzen außer Reichweite gebracht werden. Dabei ist zu beachten, dass Rennmäuse auch sehr gut klettern können.
giftig:
Aloe |
Alpenveilchen |
Azalee |
Baumfreund (Philodendron) |
Birkenfeige |
Brunfelsie |
Becherprimel |
Bogenhanf |
Buchsbaum |
Christrose |
Christusdorn |
Chrysanthemen |
Dieffenbachia |
Drachenbaum |
Efeu |
Efeutute |
Fensterblatt |
Farn |
Ficus |
Goldregen |
Gummibaum |
Hortensie |
Kaladie |
Kanonierblume |
Kirschlorbeer |
Lilie |
Maiglöckchen |
Misteln |
Narzisse |
Oleander |
Palmfarn |
Philodendron (Baumfreund) |
Weihnachtsstern |
Wüstenrose |
Rhododendron |
Yuccapalme |
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Quelle: http://www.lady-vitamine-s.de
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