Gelegentlich verlagert die Mongolische Rennmaus ihr Gewicht auf ihre Hinterpfoten und "macht" Männchen. Sie versucht so einen besseren Überblick auf ihre Umgebung zu bekommen, um mögliche Feinde zu erspähen.
Sie stellt sich dafür gerne auf erhöhte Gegenstände, wie Steine, Äste und Häuser.
Ein geeigneter Standort für das Rennmausgehege ist daher Becken- bis Augenhöhe, damit die Rennmaus ihrem natürlichen Beobachtungsdrang nachkommen können.
Zur Begrüßung stupsen Rennmäuse sich an den Schnauzen an.
Um die Gruppenzugehörigkeit zu bestimmen, beschnuppern sie sich auch an der Ventraldrüse und am After.
Beim Auslauf in einem größeren Zimmer klären die Rennmäuse, bei Begegnung, durch ausgiebiges Beschnuppern, ob der / die gegenüber, zum eigenen Clan gehört.
Rennmäuse sind sehr gesprächige Tiere. Sie kommunizieren untereinander mit Fiepen, die meisten "Töne" liegen jedoch mit über 20 Kilohertz im Ultraschallbereich und können von uns Menschen nicht mehr wahrgenommen werden.
Situationen, in denen Rennmäuse für uns Menschen hörbar fiepen:
Unmut: In ihren Nestern liegen Rennmäuse häufig quer übereinander. Wenn sich dann eine umdreht, rein oder rausgeht, kommt es schon mal häufiger vor, dass eine andere fiept, um ihren Unmut über das "Getrete" Ausdruck zu verleihen.
Genuss: Rennmäuse sind sehr soziale Tiere, die sich regelmäßig gegenseitig putzen. Häufig putzt die ranghöhere Rennmaus die Rangniedere.
Futterneid: Wird im Terrarium ein besonders leckeres Fresschen gefunden, kann es passieren, dass eine Rennmaus (meist die Ranghöhere) der anderen das Leckerli aus dem Maul stibitzt. Die beraubte Rennmaus fiept dann empört.
Auch kleine Babyrennmäuse Fiepen, um ihre Mutter zu rufen, wenn sie hunger haben.
Es wird des Öfteren berichtet, dass einige Rennmäuse Geräusche, ähnlich wie Vogelgezwitscher von sich gaben. Es ist nicht ganz klar, was die Ursache dafür ist. Eines meiner Männchen zwitscherte scheinbar aus Trauer oder Einsamkeit, einige Tage nach dem sein Kumpel gestorben war - er saß kurzfristig alleine im Gehege.
Forscher fanden heraus, dass Ratten wenn sie am Bauch gekitzelt werden im Ultraschallbereich "lachen", und Mäuse ihrer Angebeteten sogar ganze Balladen vor Trällern. Anhören kann man sich das Ganze auf Spiegel.de
Genau wie wir Menschen, Gähnen Rennmäuse, wenn sie müde sind. Häufig ist ein langes ausgedehntes Gähnen verbunden mit einem Strecken des ganzen Körpers.
Rennmäuse verbringen einen Großteil des Tages mit dem Anlegen von Höhlen und Gängen. Es ist spannend den Kleinen zu zusehen, wie sie ihr Reich immer wieder ganz neu gestalten.
Mit den Vorderpfoten wird zuerst ein Teil der Einstreu unter dem Bauch und den Hinterpfoten nach hinten weg "geschleudert", bis sich ein kleines Häufchen aufgetürmt hat.
Dann wird die Grabearbeit untergebrochen, um das Häufchen weitläufiger zu verteilen. Dafür setzt sich die Rennmaus auf den Haufen, verlagert ihr Gewicht auf die Vorderpfoten und scharrt die Einstreu mit den Hinterpfoten aus den Gängen heraus.
Die Augen sind beim Graben geschlossen, daher kann es vorkommen, dass Gegenstände oder sogar auch die eigenen Jungtiere (falls das Nest erweitert wird) durch die Gegend fliegen.
Rennmäuse sind total versessen auf Leckerli wie z.B.: Sonnenblumenkerne, Erdnüsse, Kürbiskerne etc.
Mit Leckerli kann man Rennmäuse handzahm bekommen: einfach ein paar auf die Hand legen, ruhig hinhalten und abwarten, ob die Kleinen rauf klettern.
Aber Achtung: zu viele Nüsse machen Dick, mehr als ein paar Sonnenblumenkerne pro Tag und Tier sollten es nicht werden!
Besonders schmackhafte Fresschen werden stibitzt und dann damit ganz schnell ins nächste Versteck gerannt, um es ganz für sich allein zu haben (siehe Video).
Alles was zum Revier der Rennmäuse gehört, wird mithilfe von Kot, Urin und der Ventraldrüse markiert. Dazu zählen Gegenstände wie Steine, Stöcke, Häuser, Tunnel, Trink- und Fressnäpfe, aber auch die anderen Gruppenmitglieder.
Die Ventraldrüse ist ein System aus vergrößerten Talgdrüsen, das sich in der Nähe des Nabels befindet. Die Drüse sondert ein moschusartiges Sekret ab, das Talg und Duftstoffe enthält. An häufig markierten Stellen sind nach einiger Zeit gelbrote bis bräunliche Bereiche zu erkennen.
Zum Markieren reiben Mongolische Rennmäuse ihren Bauch über Gegenstände.
Die Ventraldrüse der Männchen ist überwiegend besser entwickelt als die der Weibchen. Aber auch insgesamt dominantere Tiere besitzen größere Ventraldrüsen, als die der rangniederen Gruppenmitglieder.
Rennmäuse haben jedoch einen sehr geringen Eigengeruch, im Gegensatz zu anderen Tierarten wie Ratten oder Kaninchen.
Rennmäuse sind Nagetiere, dementsprechend groß ist ihr Drang zum Nagen.
Sie probieren so gut wie alles zu zerkleinern. Daher sollten in einem Rennmausheim genügend Gegenstände, in Form von Ästen, Holzhäusern, Brücken, Holz- und Korktunneln etc., vorhanden sein.
Durch das ständige Nagen halten Rennmäuse ihre Zähne kurz. Haben sie keine Möglichkeit dazu, werden sie zu lang und können zu massiven gesundheitlichen Problemen führen.
Einer besonderen Beliebtheit bei den Rennmäusen, erfreuen sich Klopapier- und Küchenrollen.
Geübte Rennmäuse entwickeln spezielle Techniken, um eine Rolle in 2-5 Minuten komplett zu zerlegen.
Alle Rennmäuse bauen oder graben Nester, die sie mit weichen Materialien wie Heu, Toiletten- und Kosmetikpapier (unparfümiert!) auspolstern. Rennmäuse ziehen sich in ihnen zurück, wenn sie sich ausruhen oder schlafen möchten. Falls das Nest offen bzw. sichtbar ist, kann man beobachten, wie eine Rennmausgruppe unter- und übereinandergestapelt, schläft.
Die Orte der Nester, scheinen teilweise willkürlich ausgesucht - tief unter der Streu vergraben, in- und auf Häusern, in Röhren oder einfach offen auf der Streu. Der Platz wechselt von Zeit zu Zeit und hängt von der Umgebungstemperatur, sowie von den Störungen durch Mensch und Tier, ab.
Mongolische Rennmäuse sind sehr territorial bewusst. Fremde, bzw. fremd riechende Tiere werden verjagt und bekämpft.
Kampf: bevor es zu einem Kampf kommt, beschnuppern sich die Kontrahenten. Häufig stellen sie sich dann auf die Hinterbeine und boxen mit den Vorderpfoten auf den Gegner ein.
Meist folgt dann eine wilde Jagd durch das Gehege, die in einem verkeilten, sich beißenden Knäuel enden kann und wohlmöglich zu schweren Verletzungen führt, wenn man den Eindringling nicht rechtzeitig aus dem Gehege entfernt.
Auch innerhalb bestehender Clans kann es zu Revierstreitigkeiten kommen. Auslöser können unter anderem
zu große Gruppen sein,
zu große Gehege, die den Rennmäusen die Möglichkeit, bietet Reviere abzustecken,
eine Rennmaus möchte seinen Rang in der Gruppe verbessern,
oder das Tiere geduldet werden müssen, die in freier Natur aus dem Gebiet abgewandert wären, in Gefangenschaft dazu aber keine Chance haben.
Erste Anzeichen für bevorstehende Kämpfe in einer Gruppe, können Verfolgungsjagden durch das Gehege, oder auch das Vertreiben vom Futter und aus dem Nest, sein.
Aber auch Unter Umständen das Besteigen anderer Gruppenmitglieder.
Bei rein weiblichen Gruppen kommt das gegenseitige Besteigen auch gelegentlich vor, wenn ein oder mehrere Weibchen sich in der "Hitze" befinden. Dies stellt dann in der Regel kein aggressives Verhalten dar.
Trotzdem, selbst für erfahrende Rennmaushalter, ist es schwierig zu beurteilen, welche Situation nun ernst ist und zu Kämpfen führt, und welche nicht.
Auf der Suche nach Futter, scharren Mongolische Rennmäuse gerne oberflächlich in der Einstreu herum. Wird an dem einen Platz nichts gefunden, wird es ein paar Zentimeter weiter erneut versucht.
Gescharrt wird aber auch um Kot und Urin zu vergraben, und so den eigenen Aufenthaltsort nicht an mögliche Fressfeinde zu verraten.
Wenn Mongolische Rennmäuse etwas nicht mögen, oder ein fremdes Tier riechen, knirschen sie mit den Zähnen - es hört sich so ähnlich an wie Schnurren. Falls man die Rennmaus gerade auf der Hand hat und sie streichelt bzw. irgendwas anderes macht, was ihr nicht gefällt - sollte man sie besser zurück in ihr Gehege setzen und in Ruhe lassen. Eine Rennmaus drückt so ihren Unmut über etwas aus, es ist eine Warnung, bevor sie beißt.
Ich möchte mit dieser Beschreibung niemanden Angst machen, Rennmäuse sind sehr gutmütig und zutraulich gegenüber dem Menschen. Seitdem ich sie habe, wurde ich ein Mal gebissen. Es ist jedoch besser dieses Warnzeichen zu kennen, damit man das nächste Mal, eine solche Situation vermeiden kann.
Schwanzwedeln: Wer Glück hat, wird auch mal beobachten können, wie seine Rennmaus mit dem Schwanz wedelt. Selten, wenn die Rennmaus sehr aufgeregt ist, wedelt der Schwanz ca. 2-5 Mal seitlich hin und her.
Propeller: Es gibt auch die Form des "Propellers", manche Rennmäuse die hochgenommen werden, rotieren, nach Halt suchend, mit ihrem Schwanz.
Knallen: Beim Auslauf eines meiner Rennmausweibchen konnte ich einige Mal beobachten, wie sie vor Schreck, laut mit ihrem Schwanz auf den Boden aufschlug und schnell trampelnd, in eine dunkle Ecke rannte.
Rennmäuse sind sehr verspielt, sie jagen und toben gerne. Manchmal sieht man auch eine Rennmaus einen Bocksprung vor Freude machen.
Junge Rennmäuse (3-8 Wochen) sind besonders wild, sie messen ihre Kräfte mit den Geschwistern und balgen sich in kleinen Showkämpfen (Natürlich immer ohne Verletzungen).
Rennmäuse Trommeln, in dem sie mit den Hinterpfoten, ähnlich wie Hasen, schnell hintereinander auf den Boden klopfen. Der Rhythmus ist in etwa: "klopf klopf klopf klopf".
Es gibt 2 Arten von Trommeln:
Gefahrtrommeln: Wenn Rennmäuse in ihrer Umgebung schnelle Bewegungen, ungewöhnliche Schatten oder Sonstiges für sie Beängstigendes wahrnehmen (manchmal scheint auch "nichts" der Auslöser zu sein), trommeln sie um Artgenossen vor einer drohenden Gefahr zu warnen. Gruppenmitglieder quittieren die Warnung entweder in dem sie ganz schnell in eine Höhle flitzen, mittrommeln oder verdutzt nach der Gefahr Ausschau halten. Wenn sie sich in eine Höhle verkrochen haben, tauchen sie nach einer kleinen Weile gaaanz vorsichtig, wieder aus dem Untergrund auf.
Mit den Fingern kann man das Trommeln nachahmen, einige Rennmäuse beantworten es aufgeregt.
Erregungstrommeln: Rennmausmännchen die eine weibliche Rennmaus wittern trommeln vor Erregung. Das Erregungstrommeln ist etwas leiser und schneller als das Gefahrtrommeln.
Quelle: http://www.lady-vitamine-s.de/
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